A New Commodus Medallion from Assos

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ASIA MINOR STUDIEN BAND 78

Forschungsstelle Asia Minor im Seminar für Alte Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

ASIA MINOR STUDIEN

Band 78

Assos Neue Forschungsergebnisse zur Baugeschichte und Archäologie der südlichen Troas

2016 DR. RUDOLF HABELT GMBH ∙ BONN

Forschungsstelle Asia Minor im Seminar für Alte Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Assos Neue Forschungsergebnisse zur Baugeschichte und Archäologie der südlichen Troas

herausgegeben von Nurettin Arslan – Eva-Maria Mohr – Klaus Rheidt

2016 DR. RUDOLF HABELT GMBH ∙ BONN

Gedruckt mit Unterstützung der »Deutschen Forschungsgemeinschaft« .

Abbildung Umschlag: Assos. Blick von der unteren Akropolisterrasse über die Westflanke der Stadtmauer und die Westnekropole auf die Insel Lesbos 2015 (Roland Wieczorek, Lehstuhl Baugeschichte der BTU Cottbus-Senftenberg)



Beiträge und Anfragen sind zu richten an: Forschungsstelle ASIA MINOR im Seminar für Alte Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Georgskommende 25 D–48143 Münster



Redaktion: Nadine Marcinczik und Lisa Güllüce

ISBN 978-3-7749-3951-6 Ein Titeldatensatz ist bei der Deutschen Bibliothek erhältlich. (http://www.ddb.de) Copyright 2014 by Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn

INHALTSVERZEICHNIS Vorwort H. Türk Bemerkungen zu den Befestigungsanlagen von Assos

VII

1

B. A. Polat-Becks Höhensiedlungen der archaischen und klassischen Zeit bei Assos

13

B. D. Wescoat Architectural Expectations and the Temple of Athena at Assos

33

K. Müller Untersuchungen auf der Akropolis von Assos

53

N. Arslan Neue Forschungen zur Agora von Assos

85

C. Bakan Hellenistic Pottery from Assos: Deposits and Chronological Issues for Future Studies

107

 Early Layers within the Living Quarter in the Southwest City of Assos

121

E.-M. Mohr – K. Rheidt Der Assossurvey 2010–2012. Forschungen zu Stadtstruktur und Entwicklung von den Anfängen bis in römische Zeit

129

 New Evidences for a 2nd–3rd Century AD Phase of the Roman Baths at Assos

159

D. S. Lenger A new Commodus Medallion from Assos

163

R. Stupperich Die Grabungen in der Westnekropole in den Jahren 1989–1994 unter Berücksichtigung der neuen stadtentwicklungsgeschichtlichen Fragestellungen

169

A. Külzer Von Assos nach Pergamon und Ephesos: Betrachtungen zu den Straßen Westkleinasiens in römischer und byzantinischer Zeit

185

B. Böhlendorf-Arslan Die Ayazmakirche in Assos. Lokales Pilgerheiligtum und Grabkirche

205

U. Wittke Die Westkirche in Assos

221

 Farbtafeln 1–16 Faltplan

VORWORT Mit dem Band ›Assos. Neue Forschungsergebnisse zur Baugeschichte und Archäologie der südlichen Troas‹ knüpft das Assos-Projekt an die langjährige erfolgreiche türkisch-deutsche Zusammenarbeit in Assos und die bewährte Publikation ihrer Ergebnisse in den Asia Minor Studien an. Grundlegend ›neu‹ an der Konzeption der Untersuchungen der letzten Jahre ist vor allem der stadtentwicklungsgeschichtliche Blickwinkel, der den Forschungen zugrunde liegt und durch welchen die bauliche Entwicklung der Stadt Assos in ihren wesentlichen historischen Umbruchphasen insgesamt in den Fokus genommen wird. Der diachrone Blick auf die Gesamtstadt ist es, der Assos als bislang weitgehend unbeachtetes bzw. unbekanntes Fallbeispiel in die wissenschaftliche Diskussion um die urbanistische Entwicklung im westlichen Kleinasien einbringt. Neben den Forschungen zum archaischen Tempel auf der Akropolis, die Ende des 19. Jhs. im Zuge der amerikanischen Assos-Expedition1 ihren Anfang nahmen, trugen vor Beginn der neuen Forschungen lediglich die Ergebnisse der Untersuchungen in der Westnekropole zur Bereicherung des Bildes der Stadt und ihrer Entwicklung in den frühen Siedlungsphasen bei. Die von Reinhard Stupperich im Rahmen der Assos-Grabung zwischen 1989–1994 untersuchten hoch            Siedlung seit archaischer Zeit hin, deren Ausdehnung und Gestalt in den wesentlichen Epochen der Stadtgeschichte jedoch ebenso ungeklärt bleiben mussten, wie die Transformationsprozesse, die Stadtbild und Siedlungsstruktur veränderten und prägten. Auch die Sondagen, die nach Abschluss der amerikanischen Grabungen im Jahre 1883 erstmals    !"#$  % &&' &&(#$ )  den, lieferten keine neuen Erkenntnisse zur Entwicklung der griechisch-römischen Stadt. Bis 1996 konzentrierten sich diese Grabungen vor allem auf ein Quartier südlich des Gymnasions in der Weststadt und erbrachten insbesondere Hinweise auf Aussehen und Struktur der Besiedlung in den spätrömisch-frühbyzantinischen Phasen.2 Insgesamt lag der Schwerpunkt der Arbeiten in Assos nach Abschluss der Nekropolengrabung auf der Restaurierung des Tempels und des Theaters sowie auf der Herrichtung der Ruinen für den Tourismus. Die Stadt selbst und die zahlreichen offenen Fragen zu ihrem Aussehen in den wesentlichen Epochen ihrer langen Entwicklungsgeschichte gerieten erst seit 2006 unter der Direktion von Nurettin Arslan erneut ins Blickfeld der Forschungen und führten zu Nachuntersuchungen an älteren Grabungsschnitten im Bereich der Nordhalle der Agora und des Bouleuterions sowie in der Westnekropole. Zudem wurden Untersuchungen zu den Inschriften im Theater und an der Agora sowie Grabungen im Bereich der 2002 entdeckten Kirche auf dem Ayazma Tepe in der Fortsetzung der Westnekropole durchgeführt.3 Seit 2007 werden im Stadtgebiet, auf der Akropolis und an den Befestigungsanlagen erneut systematische archäologische und bauforscherische Untersuchungen durchgeführt, welche das Desiderat einer Einordnung der Ergebnisse in übergeordnete städtebauliche Zusammenhänge immer deutlicher hervortreten ließen. Im Jahr 2008 1

Clarke et al. 1902/1921. * + !;*#  ? @* 3 Ausführlich zu Forschungsgeschichte, neuen Forschungszielen und methodischen Grundlagen s. Arslan – Rheidt 2013, 195–200; außerdem zum DFG-geförderten Teilprojekt der BTU Cottbus s. https://www.b-tu.de/fg-baugeschichte/forschung/projekte/aktuelle-projekte/assos. 2

VIII

Vorwort

wurde mit vorbereitenden Maßnahmen, insbesondere der Schaffung geodätischer Grundlagen für eine Untersuchung der Gesamtstadt begonnen. Seit 2010 wird das Projekt zur Erforschung der Entwicklungsgeschichte der Stadt Assos von ihren prähistorischen Anfängen bis in die römische Zeit von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert, dem sich dann 2013 ein weiteres Projekt zur Untersuchung des spätantiken und byzantinischen Assos anschloss.4 Die neuen türkisch-deutschen Forschungen in Assos verfolgen die gemeinsamen Ziele, die offenen stratigraphischen Fragen zur zeitlichen Einordnung der Großbauten, die durch die amerikanischen Ausgrabungen bekannt gemacht wurden, zu klären, den zugehörigen städtebaulichen Kontext zu rekonstruieren und das so gewonnene Bild der Stadt in ihren wesentlichen Epochen in die entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhänge innerhalb der Region einzuordnen. Der vorliegende Band der Asia Minor Studien geht auf ein internationales Kolloquium zurück, das vom 15.–17. November 2012 mit dem Ziel durchgeführt wurde, erste Ergebnisse und Hypothesen zur Stadtentwicklungsgeschichte von Assos vorzustellen und in einem interdisziplinären Rahmen zu diskutieren. Neben der unverzichtbaren siedlungstopographischen und infrastrukturellen Einbindung der Siedlung in die südliche Troas,5 wurde in diesem Zusammenhang deutlich, welch hohen Erkenntnisgewinn hinsichtlich Stadttopographie, Anlageprinzipien sowie Entwicklung, Infrastruktur und architektonischem Erscheinungsbild die Forschungen der letzten Jahre bereits erbringen konnten und welche Fragen dringend in zukünftigen Forschungen fokussiert werden müssen. Die Stadt Assos ist mit ihrem eindrucksvollen spätarchaischen Tempel6 sowie gut erhaltenen Befestigungsmauern und zentralen Bauwerken aus archaischer, spätklassischer und hellenistischer Zeit als paradigmatisches Beispiel für zahlreiche Fragen antiker Stadtgeschichte in die Handbücher eingegangen. Sämtliche Theorien zur Stadtentwicklung und zu den städtischen Bauten beruhen bisher jedoch auf den Zeichnungen und Berichten der amerikanischen Expedition aus den Jahren 1881–1883. Durch das Kooperationsprojekt der BTU Cottbus und der Onsekiz Mart Üniversitesi Çanakkale wurde nun erstmals ein neuer, verlässlicher Stadtplan erstellt und das gesamte Stadtgebiet in einem Intensivsurvey detailliert erforscht.7 Grabungen, Reinigungsarbeiten und Bauaufnahmen auf der Akropolis erbrachten wertvolle Hinweise auf bislang unbekannte antike Bauten in der Umgebung des archaischen Tempels und lassen es außerdem zu, die byzantinische und osmanische Burganlage in groben Zügen rekonstruieren.8 Die vollständige Dokumentation der hoch aufragenden Befestigungsanlagen sowie Detailuntersuchungen an einzelnen aussagekräftigen Abschnitten ermöglichen es nicht nur, deren relative Chronologie überzeugend zu klären, sondern auch einzelne Abschnitte der Ummauerung, die mit 3,5 km Länge ein 50 ha großes Stadtgebiet einfasst, bis hin zu Treppen, Wehrgang und Zinnen detailliert zeichnerisch zu rekonstruieren.9 Zudem liefern gezielte Sondagen an der Agora und südlich des Westgymnasions sowie in einem Wohnviertel in der Weststadt und im Bereich der Ayazmakirche westlich der Stadt – wie auch Nachuntersuchungen in der Westnekropole 4 Y[   ? *!**+ \ ]^'_ (>+## '_ @`\ ]{ '_ '`\ *'_ _`\ *'_ `\ *'_ '`\ '_ (`^'_ |} 305–308; Türk 2012; Türk 2014. 5 s. die Beiträge von A. Polat-Becks und A. Külzer in diesem Band. 6 s. den Beitrag von B. D. Wescoat in diesem Band. 7 s. den Beitrag von E.-M. Mohr – K. Rheidt in diesem Band. 8 s. den Beitrag von K. Müller in diesem Band. 9 s. den Beitrag von H. Türk in diesem Band.

Vorwort

IX

und an der sog. Westkirche – umfassende Erkenntnisse zur Geschichte der Bauten selbst, aber auch zu ihrer wechselnden Bedeutung im Stadtorganismus.10 Auf der Grundlage dieser neuen und teilweise überraschenden Ergebnisse und Befunde wurden während des Kolloquiums vor allem Fragen zur Chronologie der Bauten, ihrer überregionalen Bedeutung und Einordnung sowie möglicher Akkulturations- und Transformationsprozesse, die sich in den beobachteten Entwicklungen widerspiegeln, diskutiert. Wir freuen uns sehr, dass nahezu alle Teilnehmer des Kolloquiums ihre Beiträge für die vorliegende Publikation bearbeitet, teilweise erheblich erweitert und um wertvolle Erkenntnisse bereichert haben, die durch die anschließenden intensiven Diskussionen gewonnen wurden. Besonders erfreulich ist, dass die Mitarbeiter des Assos-Projektes, die an der Teilnahme am Kolloquium verhindert waren, ihre Beiträge dennoch eingereicht haben11 und so das Spektrum der vorgestellten Forschungen vervollständigen. Insbesondere der Austausch zwischen den ›älteren‹ Protagonisten der Assos- bzw. Troasforschung und den Mitgliedern unseres Forschungsteams führte zu wesentlichen neuen Erkenntnissen, welche das enorme Potenzial des Ortes für weitere archäologische Arbeiten und für die Lösung städtebaulich-historischer Fragen deutlich machen. Allen, die zum Gelingen und zu den fruchtbaren Diskussionen im Rahmen des Kolloquiums beigetragen haben, danken wir herzlich. Eva-Maria Mohr hat die Beiträge für den Druck vorbereitet. Ihr und der Redaktion der Asia Minor Studien ist die zügige Bearbeitung zu verdanken. Darüber hinaus danken wir der BTU Cottbus für die tatkräftige Unterstützung des Forschungsprojektes und des Kolloquiums. An den hier präsentierten Forschungen waren neben den Autorinnen und Autoren zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studentinnen und Studenten deutscher und türkischer Universitäten beteiligt. Ohne sie und die \   \€     [  ‚  möglich gewesen. Ihnen allen sei für ihren engagierten Einsatz herzlich gedankt. Dezember 2014

10

Nurettin Arslan, Eva-Maria Mohr und Klaus Rheidt

* !ƒ*\ };*” *@} —      ˜  ™\ #  > š'_ '@'›(]'

Arslan – Rheidt 2013

N. Arslan – K. Rheidt, Assos. Bericht über die Ausgrabungen und Forschungen zur Stadtentwicklungsgeschichte 2006 bis 2011, AA 2013/1, 195–246

Clarke et al. 1902/1921

J. T. Clarke РF. H. Bacon РR. Koldewey, Investigations at Assos. Expedition of the Archaeological Institute of America. Drawings and Photographs of the Buildings and Objects Discovered During the Exca! } '} (> &_'Π&' @

Rheidt 2015

K. Rheidt, Polis und Stadtbild im 4. und 3. Jh. v. Chr., in: A. Matthaei, ]•*Y## #>” *@}‚ $ † )  ‹ #”#*Šœ #|>”  '_ |@(__]('&

Türk 2012

H. Türk, Ein neues Gesicht für die Stadt. Die Befestigungsanlagen von Assos in der Troas, in: Bericht über die 46. Tagung für Ausgrabungswis >Š '_ '@ &] '

Türk 2014

H. Türk, Entlang – entgegen – hindurch. Die Bedeutung der Befestigungsanlagen für die Erschließung der Stadt Assos, in: D. Kurapkat – P. I. $ ]‚*‡€^>” *@}Š\ † ‡* #^#}Š†\ >^ '_ @'›](

A NEW COMMODUS MEDALLION FROM ASSOS (Taf. 71) During the archaeological excavations carried out at Assos in 2013, a small cistern carved out of bedrock and located in the agora of the city was discovered. It fell out of use in the late 2nd or early 3rd century A.D.1 In the cistern, along with a large number of stoneware objects, also 28 coins or coin-like objects were found. One of them, the subject of this article, is an Assos issue medallion (Taf. 71, 1). The bronze medallion has a diameter of 43.5 mm and weighs 44.92 gr. On the obverse is Commodus’ bust facing to the right with a laurel wreath, paludamentum and cuirass. Although the legend on the obverse side is very worn, the emperor’s name ….. $
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