FUGA TEMPORIS

May 28, 2017 | Autor: Eb Grundmann | Categoria: Lyrics
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fuga temporis Zur Abhärtung gegen höhere Geburtstage Eb W Grundmann

1 Zeitlos Wenn die Zeit nicht schritte, wär’ alles gesetzt zur einzigen Mitte des ewigen Jetzt.

Interea fugit, fugit irreparabile tempus – et fugimus nos cum illo irreparabiliter. Inzwischen flieht sie, ja sie flieht, die unwiederbringliche Zeit, und wir fliehen mit ihr unwiederbringlich. (lat.) Wölländischer Spruch 1.82 5.2.2005

Nichts könnte entstehen, weil es schon ist, und keines vergehen es fehlte die Frist. Es gäb’ keine Gründe und Folgen gäb’s nicht, auch gäb’s keine Sünde und nie ein Gericht. Wir würden nicht hoffen und nichts beklagen, nichts wäre offen und nichts mehr zu wagen. Erst die fliehende Zeit, sie öffnet die Wahl, hält Leben bereit in Freude und Qual. (26.9.2002)

© E. W. Grundmann, D-93133 Burglengenfeld Ich verwende schweizerische Rechtschreibung: ß = ss

Zu Ev's Geburtstag Eva, ist das wirklich wahr, wieder fehlt ein ganzes Jahr von dem ziemlich kurzen Rest, den das Leben dir noch lässt. Freu dich drum trotz aller Last, schau auf das, was du noch hast, beispielsweis auf dies Gedicht, denn was bessres gibt es nicht. (10.4.1993)

Das Eichhörnchen als solches ist ein mühsames. Wölländischer Spruch 1.94 11.2.2006

3

2 Herbst Später Schmetterling, Septemberling im Abendlicht, suchst am weissen Gartenstuhl den verlornen Sommer. Das Paradigma wechselt. Letzter Klang aus alter Zeit verhallt im Ungewissen. Still wird es und kalt. (4.9.96)

Fuffsich Für meine Freundin Jabi, die sich schwer tut. (in Brannenburjisch) Jetz biste fuffsich, wat reechste uff dich? Vor sweehundert Jahr, bei den ollen Fritzen, - jloob mir, det is wahr mussteste schon flitzen. Heute haste frei Jahre wie Prosente: fuffsich sin vorbei, fuffsich Dividende! Nu hab man keene Bange, lebst schon noch jans lange. Jetz biste fuffsich, wat reechste uff dich?

Wärste früh jestorm, wärste ooch nich fuffsich, fräss dich jetz der Worm, man, det wäre schuftich! Nu hab man keene Bange, lebst schon noch jans lange. Jetz biste fuffsich, wat reechste uff dich? Willste lange leem, darfste nich erschlaffen. Da liecht det Problem: Willste achtsich schaffen, kommste nich vorbei anne fuffsich, weesste, nutzt ooch keen Jeschrei. Allet klar, vastehste? Nu hab man keene Bange, lebst schon noch jans lange. (22.10.95)

Einsteins Zeit Durchdenkst du Zeit ganz tief, erweist sie sich als relativ. Und ergründest du sie tiefer, wird sie nur noch relativer. (23.4.2002)

Weeste, wie det kommt, dassde schon so alt bist? Det kommt immer promt, wenn det Lewen lang ist.

Der schönste Termin ist der, der ausfällt. Wölländischer Spruch 1.2 9.12.95

5

4 Aprikosenbaum Aprikosenbaum am Moldauhang, neigtest deine Zweige mir, schwer von goldner Frucht, lauschtest den Gesprächen hier, als ich den Freund besucht. Aprikosenbaum am Kirchenberg, stehst jetzt winterlich und kahl, wartest auf den Mai, neu zu leuchten überm Tal, als ob es stets so sei. Aprikosenbaum im Moldautal, ein Lenz wird der letzte sein, letzte Blütenpracht, letzter Sommersonnenschein vor langer dunkler Nacht. (29.9.96)

Missa est Das Haus ist still wo sind die im Nest einst lagen und im Sandkasten krähten den Ablauf bestimmten des Tages und mancher Nacht sie gingen hinaus den eigenen Weg liessen zurück warmen heiteren Klang nahmen Liebe mit sie weiterzugeben

Leben und Tod Des Lebens beste Erfindung ist der Tod ist der Tod des Einzelnen. Des Einzelnen Tod erst ermöglicht erst ermöglicht Überleben der Art. Der Art Überleben und ihre Entwicklung ihre Entwicklung und ihre Verwandlung. Verwandlung in neue standfeste Arten standfeste Arten wenn alte verschwinden. Schwinden durch andere neue Bedingung neue Bedingung die Altes begräbt. Niemand von uns wäre jetzt hier wäre jetzt hier ohne dieses Prinzip. (16.4.97)

(7.9.96)

Besonders drückt die Last der Jahre nach einer Reihe Lasterjahre. Wölländischer Spruch 1.3

Wer schnell lebt, ist eher fertig. Wölländischer Spruch 1.8

7

6 Silvester Silvester ist’s, die Uhren ticken, die Leute auf die Zeiger blicken. Gar mancher denkt noch schnell betrübt, welch Unsinn er das Jahr verübt, und was er alles nicht erledigt, obwohl er andern es gepredigt, wie schliesslich manches gute Ding am Ende in die Hose ging. Silvester ist’s, gleich schlägt die Stunde, da fasst ein jeder in der Runde für’s neue Jahr sich einen Plan und denkt: Das fang ich besser an!

0M Silvester war’s, die Zeit geht weiter, nach allem sind wir nicht gescheiter und trotten weiter unsre Bahn, wie wir es immer schon getan. (29.12.98)

Loslassen Lass was du hast lass los die du liebst los lasse dich selbst

Geliehen Wir gehören einander nicht die Liebenden nicht und nicht die Freunde dem Vater gehört nicht das Kind dem Kind nicht die Mutter Leihgaben des Lebens sind wir füreinander auf Rückruf (22.11.98)

Rast und Rost Der technische Lehrsatz, dass rostet, was rastet, gilt unangetastet. Doch andrerseits gilt auch, dass, was sich beweget, Verschleiss in sich heget. Das wende wie immer, es lässt sich von beiden nicht eines vermeiden. Am Ende, da bist du, das solltest du wissen, verrost‘ und verschlissen. (30.5.99)

(28.10.98)

Wer nicht rechtzeitig stirbt, wird alt. Wölländischer Spruch 1.9

Die Zahl der Geburtstagskerzen ändert sich reziprok zur Vitalkapazität. Wölländischer Spruch 1.10

9

8 Umsicht Sieh nicht nur zurück auch blicke nicht nach vorn nur besser du schaust dich um in allen Richtungen liegt Bemerkenswertes.

Jung und alt Du bist schon ganz schön alt warst du nicht früher jünger? Doch gilt, was immer galt: Die Zeit wird nicht geringer. Zwar seid, Brüder, Schwestern, heute älter ihr als gestern, doch, und hier liegt Trost verborgen: ihr seid jünger heut’ als morgen. (29.07.01)

(15.9.99)

Via probata Rede nicht in welschem Kauder, wandle sonder Zorn und Zauder, sei heiter und kein Narr, bleib ernst und werd nicht starr. Liebe die, die dir geschenket, lasse liegen, was dich kränket, sei kühl mit dem Verstand und heiss mit Herz und Hand. Forsche nach der Wahrheit Kernen, such aus Fehlern noch zu lernen, durchschau der Dinge Glanz und fass ihr Wesen ganz. Geht auch einst dein Weg zuende, zage nicht, reg deine Hände, und nutze jetzt den Rest, probata via est.

Wettlauf Der Knabe sprach zu sich: Wenn ich doch endlich älter wär’! Die Grossen dürfen, können mehr und gelten mehr als ich. Als Mann hat er geplant auf morgen nur und neues Ziel, doch war es stets das gleiche Spiel, und er hat’s nicht geahnt. Die Ziele sind erreicht, er wurde, was er einst begehrt, und spürt jetzt, dass der wahre Wert am Ende ihm entweicht. Wer immer vorwärts strebt, von einem Punkt zum nächsten hetzt und nie verweilt im Hier und Jetzt, vergisst, dass er gelebt. (16.4.01)

(15.9.99)

Auch wenn du dir zwei Uhren kaufst, hast du nicht mehr Zeit. Wölländischer Spruch 1.13

Die Dummheit höret nimmer auf. Wölländischer Spruch 1.15

11

10 Trauben Hoch, unerreichbar hoch hingen die Trauben, als du jung warst. Älter, endlich weiter wolltest du sein, brennend vor Ungeduld. Erreicht sind alle Trauben und abgegessen. Gern wärst du jetzt jünger. Wohler fühlst du dich, triffst du einen, der noch älter ist als du. Zuletzt, ganz zuletzt erst kommt der Stolz auf die hohe Zahl der Jahre. (16.4.01)

Verbracht Verbring dies, sprach zum Lehrling der Meister. Wohin, Meister? Hier drinnen kann es nicht bleiben, verbring es nach draussen und trachte, dass es nicht stört. Verbring, spricht auch zu dir der Meister, verbring sie, die Jahre. (16.4.01)

Points of View Storming rider global jetter looking down to the clouds don’t forget your first and your last point of view is the earthworm’s view. (21.4.01)

AUCH DER JÜNGSTE SOPRAN WIRD EINMAL ALT. Wölländischer Spruch 1.17

Der Mensch wird immer dümmer, trotz aller Symposiümmer. Wölländischer Spruch 1.20

13

12 Generationen Wer wagt es, die Jungen zu schmähen und selber sich nicht zu befragen nach eigenem Fehl und Versagen? Von Alters her rufen die Krähen - ihr hörtet es sicher schon alle die Klage vom steten Verfalle. Mich wundert, wie sollte das gehen, denn jedem ist sicher und feste der eigene Jahrgang der beste. Ganz anderes anders zu sehen und anders zu tun ist die Tugend noch jeglicher tüchtigen Jugend. (13.6.01)

Der Ort des Seins ist HIER und JETZT und SO. Ein Gefängnis wäre er, stünde er nicht in der Spannung zu GESTERN und MORGEN, ANDERSWIE und ANDERSWO. Das Haus des Wirklichen ist unbewohnbar ohne den Garten des Möglichen.

Raum und Zeit Lang bevor die Wissenschaft Raum und Zeit zusammen rafft und die Raumzeit daraus macht, war dem klar, der’s recht bedacht, dass ganz ohne Sinn der Raum, hält ihn nicht die Zeit im Zaum, wie auch nutzlos alle Zeit, steht für sie kein Raum bereit. Leicht ist der Beweis geführt, wenn die Maid den Knaben kürt. Schauen wir im Beispiel zu ihrem ersten Rendezvous. Erster Fall: Glock viertel drei kommen pünktlich alle zwei, aber einer zum Theater, und der andre in den Prater. Besser kaum der zweite Fall: Beide gehen treulich zur Walhall, allein der eine zehn vor acht, der andere um Mitternacht. Beides bleibt, obwohl im Lenz, gänzlich ohne Konsequenz. Erst wer in Raumzeit sich getroffen, lässt auf Weiteres uns hoffen. (10.8.01)

(09.05.2004)

Sterben ist eine Lebensaufgabe. Wölländischer Spruch 1.40

Ewig währt am längsten. Wölländischer Spruch 1.46 Veit 8/98

15

14 Weisheit Wir werden geboren nicht als Weise, sondern als Toren. Dann muss man sich schinden lebenslang, die Torheit zu überwinden. Doch weise ist nur, wer nicht vergisst, welch ein Tor er gewesen ist.

Silberfischchen Ich blicke hinab. Sechs Tage schon irrt das Silberfischchen durch die leere Badewanne,

Dein Leben

unermüdlich durchquert es die Ebene und versucht sich an dem steilen Rande,

Über tausend Belanglosigkeiten rieselt es dahin, breit und flach.

von dem es abrutscht und zurückfällt immer und immer und immer wieder.

Hörst du schon das dumpfe Grollen des Katarakts?

Fehlt ihm die Übersicht, die Ausweglosigkeit zu begreifen oder die Möglichkeit zu einer Konsequenz?

(21.08.2004)

Vielleicht, wenn du Glück hast, sammelt sich der Strom noch einmal, tiefer dann, wesentlicher. (8.2.2005)

Spring, solange du rennst! Wölländischer Spruch 1.48 10/98

Ich blicke nach oben. Silberfischchen auch ich? (12.2.05)

Das Selbstbewusstsein durchläuft im Leben fünf Phasen: Zuerst weiss man nichts. Dann fragt man sich: Wer werde ich sein? Nach langer Zeit weiss man, wer man ist. Später erinnert man sich, wer man war. Zuletzt hat man es vergessen. Wölländischer Spruch 1.49 09.11.98

17

16 Termin Eingebrannt ins Notizbuch und ins Gemüt dieser Termin, irgendeine aufgeblasene Wichtigkeit. Heute die Nachricht: Der Termin fällt aus! Der schönste Termin ist der ausgefallene Termin. (24.2.2005)

Ziel und Weg Der eine liebt den Weg, der andere das Ziel. Dieser will unterwegs sein, jener will ankommen. Der erste liebt das Leben mit seinen Ungewissheiten und Überraschungen. Der zweite sucht Gewissheit, das Endgültige und im Verborgenen den Tod. (24.2.2005)

Nichts ist gefährlicher als die Vorstellung, man habe Zeit. Nichts ist verkehrter als die Vorstellung, man habe keine Zeit. Wölländischer Spruch 1.51 15.7.2000

Ein Hoch auf Reiner! Wenn du morgens aufwachst und bist noch am Leben und vielleicht sogar gesund, Wenn du auf die Bank gehst, und dein Konto steht noch im Plus und nimmt vielleicht zu, Wenn du noch Arbeit hast, und man dich braucht und vielleicht sogar lobt, Wenn du zu deiner Firma fährst, und auf deinem Parkplatz steht kein anderer, Wenn du noch weisst, wie du heisst, und wo du gestern die Socken hingelegt hast, Dann ist das Reiner Zufall. (26.2.2005)

Happy Day Welch glücklicher Tag, da ich ohne Schmerz, ohne Hunger und Durst und ohne sonstige Qual wohnen darf in meinem Körper. (21.12.2002)

Ich wünsche dir, dass du immer nur musst, was du willst, und dass du kannst, wenn du musst. Wölländischer Spruch 1.12

19

18 Memento homo Bedenke, Mensch, nicht nur, dass du vom Staub genommen und dem Staub wirst zurückgegeben, bedenke auch, dass du in deinem Innersten finster bist und voller Gestank – und nichts kann dich erhellen ausser die Kunst und die Liebe. (10.03.2005)

Memento homo II Memento homo non solum quia pulvis es et in pulverem reverteris, praeterea memento intrinsecus tenebricosus es plenusque foetore et te potest illuminare nil nisi ars et amor.

Vorsorgeuntersuchung Früher lebte ohne Sorgen man von heute hin auf morgen, bis dass man zu seiner Zeit abging in die Ewigkeit. Heute fragt schon der Gesunde sich beinah zu jeder Stunde, ob er pünktlich dieses Jahr bei der Früherkennung war. Vorgesorgt und durchgetestet, sich bald neu sein Hirn verpestet mit dem Zweifel, wie lang sie gelten mag, die Garantie. Sicher lässt sich nur verbuchen, dass nach allem Untersuchen man gelebt hat grad bis heut was ja auch die Leute freut. (16.9.95)

(10.3.2005)

Es gibt Leute, die träumen ein Leben lang von einer 105-prozentigen Chance. Und es gibt Leute, die räumen am laufenden Band 85-prozentige Chancen ab. Wölländischer Spruch 1.53 16.4.2001

In der ersten Hälfte des Lebens findet man heraus, was man kann. In der zweiten erkennt man, was man nicht kann. In der dritten muss man versuchen zu tun, was man kann. Wölländischer Spruch 1.66 3.10.200

21

20 Büttenrede zum Karneval im Altersheim Wie oft schon hörte man die Klage, das Alter sei nur eine Plage, und nur die Jugend sei das Wahre im Laufe unsrer Lebensjahre doch niemand wird im Ernst bestreiten: Wie alles hat auch dies zwei Seiten. So manche Krankheit, will ich meinen, betrifft doch immer nur die Kleinen: Ob Masern, Scharlach, Ziegenpeter, auch Milchschorf oder Röteln, jeder wird die These akzeptieren: das kann ’nem Alten nicht passieren. Auch in der Schule sitzen bleiben, und einen schweren Aufsatz schreiben, gar strafweis in der Ecke stehen und dann nicht mit ins Kino gehen, in seinen Zeugnissen radieren das kann ’nem Alten nicht passieren. Rekrutendienst in der Kaserne das will doch keiner wirklich gerne: Erst robben durch den dicksten Schlamm, und dann marschieren mit Tamtam, und mit Tamtam Tamtam marschieren das kann ’nem Alten nicht passieren. Und auf sein erstes Mädchen warten mit Blumen aus ‚nem fremden Garten, mit ihr dann stundenlang spazieren, ihr gar ein grosses Eis spendieren sodann sie an den Freund verlieren das kann ’nem Alten nicht passieren.

Wenn schliesslich dann die junge Maid - - - - - - sich zu früh gefreut, wird sie vielleicht nicht ganz allein, jedoch im Stich gelassen sein, und kommt sie nieder dann mit vieren das kann ’ner Alten nicht passieren. Nennst du Kinder stolz dein eigen und wagst, dich in der Stadt zu zeigen, und trefft ihr Tante Henriette, und Hänschen ruft: „Guck, ist die fette!“, musst du dich fürchterlich genieren, das kann ’nem Alten nicht passieren. Verlust von Zähnen und von Haaren kommt vor in allerbesten Jahren. Doch bist du erst mal rundum kahl, dann gibt’s auch keinen Haarausfall: Der Kahle kann nichts mehr verlieren, einem Alten kann nichts mehr passieren. (1976)

Wanderer Verweile nie an einem schönen Ort, nimm sein Bild in dir mit fort, zehre von dem schönen Schein, lass Blume ihn im Alltag sein, eine Blume, die nicht welken wird, so lang du fern bleibst unbeirrt. Willst du aber sesshaft werden an dem schönsten Platz auf Erden, wird er seinen Glanz verlieren und nicht mehr dein Leben zieren, er wird dir mit der Zeit entgleiten im Strudel der Alltäglichkeiten. (2.8.2005)

Così si cambia la vita. So ändert sich das Leben. (ital.) Wölländischer

Spruch 1.16

23

22 Die zwei Schrauben Franz, obwohl zum Umzug schon verbannt, dreht noch eine Schraube in die Wand. Der Eberhard daneben schraubt in sein Haus für’s Leben. Doch ist beides nur auf Zeit: Schrauben gibt’s nicht für die Ewigkeit. (26.1.85)

Missa Viti - Sonntag im Veitsdom zu Prag Der Du mich bis hierher geführt hast, der Du mich über Abgründe gerettet hast, gib mir nur noch dies eine: Dass ich wieder danke, dass ich wieder froh bin, dass ich wieder hoffe auf das rechte Ziel. (Prag, 2.10.2005)

Bin ich‘s? Oft fällt mir das Leben schwer, und ich wünsch‘, dass ich ein andrer wär. Doch nach manchem Her und Hin bin ich froh, dass ich es selber bin. (12.6.94)

Mosaik Nicht nur mühsam sammle die Steinchen des Wissens ab und zu tritt auch zurück die Linie zu sehen über den Lücken. (6/97)

heim Noch kehren wir heim zueinander. Wir suchen die Heimstatt, die bleibt. (22.1.2000)

Lethe Nicht die Zeit vergeht, wir vergehen in der Zeit, es sei denn, einer käme, mächtiger als sie: der Herr, der Raum und Zeit gemacht, und fischte unsere Seelen aus dem Strom des Vergessens. (20.4.2007)

Anche tu passerai.

In vino veritas, et nos mutamur in illo.

Auch du wirst vorübergehen. (ital. – Der Tote spricht es zum Besucher, doppeldeutig.) Grabinschrift nach meinem Geschmack.

Im Wein liegt Wahrheit, und wir verändern uns in ihm. Vermischung zweier Sprüche: a) In vino veritas (im Wein liegt Wahrheit). b) Tempora mutantur et nos mutamur in illis (die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns in ihnen).

Wölländischer Spruch 1.22.

Wölländischer Spruch 1.1 . Veit; 12/93

25

24 Tragik Vom Hügel schau ich übers Tal hinüber zu dem Hang mit einem Pfahl. Nach einer Stunde und mit Glück bin ich drüben, blick zurück.

Nachruf an meine Hinterbliebenen Verzeiht mir, Freunde, dass ich blieb ein wenig länger als mir lieb. Doch nun bin ich in Frieden aus eurer Welt geschieden.

Doch so sehr ich mich auch mühe, ich seh mich nicht, nur Kühe. Nur Rinder stehen an dem Fleck, ich selbst dagegen, ich bin weg.

Es war ganz nett von Zeit zu Zeit, nur irgendwann ist es so weit, um sich im grossen Kuchen ein neues Stück zu suchen.

Und stünden drüben auch nur Kälber niemals träfe man sich selber, weil man dem eignen Ich entflieht, dieweil das Leben weiter zieht.

Die weitaus allermeisten Leut‘ sind sowieso im Jenseits heut‘, wogegen es auf Erden nur langsam mehr noch werden.

(21.1.2006)

85 (für H. G.) Rückblicke gab es genug. Was zu tun ratsam war und möglich, ist getan. Der Blick wendet sich - will er nicht bei Null enden in die Richtung der Hoffnung: nach vorn und nach oben. Was dürfen wir vernünftiger Weise erhoffen?

Wir haben hier trotzdem mehr Platz, denn ohne Zweifel gilt der Satz: Wir brauchen kaum des Raumes in unserm Reich des Traumes. Ich war, wie man mit Recht erzählt, zumeist nicht ungern in der Welt, doch nach dem Unterfangen bin ich auch gern gegangen. Und nun gemach, ihr Leut‘, gemach, ihr folgt mir alle recht bald nach. Drum widmet eure Trauer der eignen kurzen Dauer. (12.2.2006)

Licht und Erleuchtung, Liebe und die Wiederkehr der Lieben, Befreiung von Raum und Zeit. (15.3.2007)

Die Evolution – die dauert ja so lang, die erleben wir nicht mehr. Wölländischer Spruch 2.3 5.11.2005

Im Frühnebel des Lebens sind die Dinge verschwommen; im grellen Licht des Mittags erscheinen sie zweidimensional; erst in der Abendsonne des Alters gewinnen sie an Tiefe. Wölländischer Spruch 1.100 18.12.2006

27

26 Erlösung Es sucht der Mensch, so lang er lebt, Erlösung. Erlösung für sich und für andere , im schlimmsten Fall mit Gewalt. Erlösung von Schuld und Tod, Leid und Not, Angst und Ungewissheit, Leere und Langeweile. Er findet sie nicht in der Vernunft, im Genuss nicht und nicht in der Macht. Wenn es Erlösung gibt, ist sie nur denkbar in der Liebe des Gottes, der selbst die Liebe ist. Aber dort suchen die wenigsten. (21.4.2007)

Die Erkenntnis liegt immer hinter dem Horizont. Wölländischer Spruch 1.78 5.7.2004

Alte Freunde Für glücklich darf man halten, wer ‘nen Freund hat, einen alten. Wär‘ der Freund dagegen jung, geb ich die Versicherung: Er wird wie alles auf der Erden ganz von selber älter werden. (16.7.2006)

Ich und Selbst Lange gingen wir gemeinsam. Jetzt laufen wir um die Wette. Einer versucht, dem anderen auszukommen: Mein Körper und ich. Noch steht nicht fest, wer wen zuerst verlässt. Schon bemerken wir den ersten Betrug. Mein Körper leistet nicht mehr, was er soll, und ich gab ihm nicht, was er brauchte. Wer hat angefangen? (25.2.2006)

Sterben ist wie Stuhlgang – nicht unbedingt schön, aber lebensnotwendig. Wölländischer Spruch 1.105 6.7.2007

29

28 Statistik Statistisch sind wir immer schon ein bisschen tot mit steigender Tendenz. Am Ende wächst die Wahrscheinlichkeit des Todes gegen 1. Statistisch sind wir auch im Tod immer noch ein bisschen lebendig. (20.6.2007)

Hittims Insel Auf der Insel ist es besser, denn sie ragt aus dem Gewässer, aus dem Meer von Eitelkeiten, welche um die Macht sich streiten aufgebläht und scheinbar wichtig doch im Grunde gänzlich nichtig. Ultras oder Radikale, Mitte-Links- bis Rechtszentrale, Wachstum um plus Null bei Rente oder minus Null Prozente, ob die Sonne um die Erde oder sonst wie drehen werde, ist hier völlig einerlei: Auf der Insel bist du frei!

Weltgeschichte Haben! Mehr haben! Auch haben! Nochmal! Nein, das ist mein! Nein, mein! Drei Jahre Fünf Jahre Kinderzimmer UNO-Saal Nahost Fernost Nahfernüberall. Jetzt weisst du warum die Geschichte ist wie sie ist und bleibt. (27.6.2007)

(24.5.2007)

Cave emerita eremita non eris! Leben ist wie Marathon. Das letzte Drittel ist am schwersten. Wölländischer Spruch 1.103 27.6.2007

Pass auf, Emeritierte, dass du nicht Einsiedlerin wirst! (Lat. Wortspiel mit emeritus und eremita anlässlich Emeritierung einer Professorin.)

Wölländischer Spruch 1.101 07.02.2007

31

30 Tempi Ungestüm rennt die Jugend durch das Leben, am Leben vorbei, fernen Zielen entgegen. Langsam schreitet der Reife, verweilt bei den wenigen Blumen, die den Weg säumen. Wer zu schnell ist, kann die Fülle nicht ernten. (14.7.2007)

Hut Er ist nicht mehr der Schönste und nicht mehr in Mode, ein wenig Gilb ist da, ein wenig Patina, doch dient er gern seinem Herrn und passt so gut: der alte Hut. (21.3.2005)

Leben Der Trainer sagte: Heute geht es um Lebensbewältigung. Da kam ein Friedhofsgärtner des Wegs und fragte: Haben Sie Ihr Leben schon bewältigt? (31.3.2005)

Falsche Steigerung Am Anfang ist man jung, später wird man älter, und zuletzt erst ist man alt. Die selbe Steigerung: Abends wird es kälter, und nachts ist es dann kalt. Daraus folgt die Folgerung: Alt ist älter als älter, und kalt ist kälter als kälter. (16.7.2006)

Überbau und Unterbau Dein Geist soll bis zu hohen Jahren sein Licht und seine Kraft bewahren, wie andrerseits dein Unterleib auch immer froh und munter bleib! (21.12.2007)

Der Realist sagt: Das schönste Leben ist das vor dem Tod. Der Optimist: Das schönste Leben ist das nach dem Tod. Der Pessimist: Das schönste Leben ist das vor der Geburt. Wölländischer Spruch 1.104 27.6.2007

Nemo mortem deflere potest suam. Niemand kann seinen eigenen Tod beweinen. (lat.)

Wölländischer Spruch 1.106.

26.7.2007

33

32 Après vie Wir waren Frau und wir waren Mann. Die Kinder sind gross. Die Evolution ist zufrieden und hat uns entlassen. Die Sprache des Leibes verstummt. Berührungslos nebeneinander sind wir unendlich getrennt. (20.3.2006)

Liebe und Liebe Der Hormone erstes Walten hast für Liebe du gehalten. Späterhin in reifen Jahren musstest du jedoch erfahren: Liebe kann uns nur gelingen, wenn die Triebe wir bezwingen. Und am Ende deiner Reise lernst du heimlich still und leise wahre Liebe gänzlich ohne Tun und Wirken der Hormone.

R. I. P. Da liegen sie und stehen, hingezirkelt und umharkt, in wetteifernder Eitelkeit, auftrumpfend der eine mit einer Laterne, der andere mit Blumen, jener mit einer Skulptur zweifelhaften Stils, andere mit Sinnsprüchen und verschollenen Titeln, mit Döschen und Amuletten, und Bildern: Die ungleichen Grabsteine der im Tode Gleichen, und geben keine Ruhe über den Tod hinaus. (13.4.2005)

Gesundheit Im Augenblick - scheint es sind wir gesund. NICHT FRAGEN! Der leiseste Zweifel zerstört den Wahn der Vollkommenheit. (11.5.2005)

(22.3.2006)

Mit dem Glauben ist es wie mit der Liebe: Man wird nie damit fertig, aber man ist wunderbar darin geborgen. Wölländischer Spruch 1.58 31.3.02

35

34 Prioritäten Bis du das Spiel der falschen Wichtigkeiten erkennst, ist dein Leben fast vorbei. Auf dem Absatz über die Schulter kannst du vielleicht noch die Warnung rufen, die niemand hört. (29.1.2006)

Beharrung Nicht freiwillig kommen wir ins Leben. Es beginnt mit der Gewalt von Perforation und Penetration, gefolgt von Austreibung unter Geschrei. Nicht freiwillig gehen wir wieder hinaus. (3.4.2005)

Nachlass Die Trauerrede und das Totenglöcklein sind verstummt, es schied der letzte Gast vom Leichenschmaus. Alles Tiefsinnige, alles Löbliche und Tröstliche wurde gesagt. Ungewohnt hart knirscht der Schlüssel in der Tür zur totenstillen toten Wohnung. In unendlichen Regalen, Kisten und Kasten, Schachteln und Fächern enthüllen sich die erloschenen Wichtigkeiten vergangener Tage, die haltlosen Stützen, trügerischen Sicherheiten und eitlen Hoffnungen. Manchmal findest du ein Juwel: eine erkannte Wahrheit und eine verschenkte Liebe. (18.7.2005)

Quidquid edis, modeste edas, et respice finem. Was du auch isst, iss mässig, und bedenke das Ende [was hinten raus kommt]. (lat.)

Wölländischer Spruch 1.70 14.12.2002

Alle blicken nach vorn. Keiner weiss, wo das ist. Wölländischer Spruch 1.77 6.6.2004

37

36 Schnee Der Winter war ein Winter, weiss und kalt, wie er sein soll. Jetzt steigt die Sonne und zieht das weisse Tuch von der Landschaft. In meinem Garten in einem Winkel nach Norden liegt noch ein Rest Schnee von gestern. (21.3.2005)

Trauerstunde Ich stehe an dem Grab und weine. “Hier ruht in Gott“ steht auf dem Steine. Und ich kenne das Verbrechen, das keiner je wird rächen. Mehr Untat war’s als Tat – im Grunde sind alle wir hier in der Runde schuldig an dem jähen Ende durch frevelhafte Hände. Unwiederbringlich unterm Rasen liegt, was wir all zu schnell vergassen verloren bis in Ewigkeit: Es ist die tot geschlag’ne Zeit. (20.5.2007)

Non vitae mori, mori morti. Nicht dem Leben, dem Tod sterben. (lat.)

Wölländischer Spruch 1.107 18.08.2007

Nunc et semper Wie viel Zeit unseres Lebens verbringen wir mit Dingen, die wir nicht brauchen, die uns verbrauchen! Die wichtigsten Ereignisse sind ganz ganz ganz kurz. So kurz, dass sie keine Zeit haben, dass sie ewig sind. (14.4.2005)

Vertigo Freitag Nachmittag ist, was früher Samstag Mittag war und noch früher Samstag Abend: Der beglückende Beginn der Ewigkeit, der Anfang aller Freiheit und ungeahnter Möglichkeit.

39

38 Schon Freitag Abend tun sich die verbliebenen zwei Tage schwer, über die geschrumpfte Ewigkeit hinweg zu trösten. Sonntag früh die schale Freude der Galgenfrist. Sonntag Abend der zwiespältige Versuch, die Freiheit festzuhalten und zugleich der Pflicht des rechtzeitigen Schlafes zu gehorchen. Der Montag - wider Erwarten geht zügig vorbei und holt sogar Schwung: Schneller als gedacht wird Donnerstag, kaum dass es Mittwoch war, und schon lockt wieder ein Freitag. Du ahnst die Fata morgana und begreifst, dass unter dem scheinbar endlosen Kreisel eine ganz und gar endliche Uhr abläuft, der Count down zur Ewigkeit. (7.4.2005)

Geschichte muss man lernen. Auch die eigene. Wölländischer Spruch 1.47 8/98

Sammler Was hast du gestern noch gehortet und gehütet, gebangt und gespart, gesorgt und geplant und heute bist du tot. Ratlos stehen die Erben vor den türmenden Schätzen. Weniges können sie, die selbst schon zu viel sammelten, sich zu eigen machen. Einiges wird verschenkt, vieles entsorgt. (24.7.2005)

Vor der Reise – nach der Reise Ob ich hier bin oder da, scheint einerlei, solange ich gesund bin und auch frei. War ich aber erst mal dort am sagenhaften fernen Ort, und bin dann mit etwas Glück wieder hier bei mir zurück, fühle ich und mit Gewinn, dass ich nun ein andrer bin. Mensch, du sollst bisweilen hinaus ins Weite eilen, um zurück aus den vier Winden besser selber dich zu finden. (8.2.2006)

Wer etwas weiss, aber nicht weiss, was er nicht weiss, glaubt leicht, etwas zu wissen, was er nicht weiss. Wölländischer Spruch 1.52 16.4.01

41

40 Amore Ganz liebten wir uns, von oben bis unten, von vorn bis hinten, von Körper bis Seele. Wenn die Kräfte schwinden, lass uns bewahren eine leise Berührung und die Eintracht der Seelen. (5.8.2006)

Biochemie Zwar gibt es Lieb auch ohne das Zutun der Hormone - zum Beispiel die platone doch die Natur-Matrone verlässt sich nicht die Bohne auf diese Art Ikone. Bei ihrem Drang zum Sohne, zur Tochter gleicher Weise, benutzt sie still und leise Chemie zur sichren Reise, fährt gut auf diesem Gleise fahr mit, dann bist du weise. (17.02.2007)

Zwiegebet Eine Frage nur und sie entscheidet über meinen Mut zum Leben eine einzige Frage habe ich an dich Gott liebst du mich? Habe ich dir nicht über Jahrtausende in Stein gemeisselt in die Geschichte geschrieben durch die Propheten gesprochen am Kreuz bewiesen in den Heiligen bezeugt und nicht zuletzt in deinem Leben gezeigt dass ich dich liebe? Verzeih Herr aber ich muss es jeden Tag neu hören. (17.08.2007)

Jugend und Alter Solang du jung bist, suche die Freundschaft der Alten, so wirst du wohl ein Stück ihrer Weisheit erhalten. Im Alter aber sollte dich Jugend umgeben, sie gibt dir neues Denken und Mut auch zum Leben. (22.3.2008)

Cogito, ergo erro. – Erro, ergo sum. Ich denke, also irre ich. Ich irre, also bin ich. (lat.)

Wölländischer Spruch 1.54 14.7.01

Auch die schönste Zukunft ist einmal vorbei. Wölländischer Spruch 1.108. 19.1.2008

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42 Alter Siehst du zur Rechten wie zur Linken deine alten Freunde sinken, und zur Linken wie zur Rechten nur wenige noch fechten,

Freunde Überblick‘ dein Leben ganz, zieh sodann genau Bilanz. Sag mir nun in einem Satz: Welcher ist dein grösster Schatz?

siehst du hinten wie auch vorne in das Gesicht der alten Norne, und vorne so wie hinten alle deine Kräfte schwinden,

Sind‘s die Konten auf der Bank? Ist‘s der Schmuck daheim im Schrank? Ist es ein errung‘ner Sieg gegen einen Feind im Krieg?

siehst du oben gleich wie unten nur Runzeln, Falten, Schrunden und unten ebenso wie oben rheumatische Gewitter toben,

Ist es sonst dein Eigentum oder aber Glanz und Ruhm? Ist es, was durch deine Kraft zugefügt zur Wissenschaft?

und ist dir öfter schrecklich kalt, dann bist du alt.

Nein, ich sage dir fürwahr: Einzig deiner Freunde Schar ist der echte Schatz der Welt hüt‘ ihn drum, damit er hält.

(2.4.2008)

Prognose Meistens ist nicht völlig klar, wie es einst gewesen war, und es herrscht der grösste Zwist ob der Lage, wie sie ist. Um so mehr ein jeder irrt, der voraussagt, wie es wird.

(19.4.2008)

Limerick Da klagte ein Förster in Tharandt, das Ende des Lebens nahe rasant. Doch naht nur das hintere Ende, das vord‘re entfernt sich behände. Der Abstände Summe bleibt konstant.

(26.4.2008)

(28.8.08 04:00)

Diesseits und Jenseits Mitten über dem Fluss wird die Brücke brechen. An welchen Pfeiler willst du dich klammern?

Huiii So schnell, zu schnell, ihr Leute, verging der Tag von heute. So schnell vergeht auch eben das ganze kurze Leben.

(29.9.2008)

(12.6.2009)

Mors certa, modus incertus. Na du! - Immer ich! Wölländischer Spruch 1.11.

Der Tod ist gewiss, die Art und Weise ungewiss. (lat.)

Wölländischer Spruch 1.112 25.4.2008

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44 Trag mich ins Gebirge In der japanischen Region Shinshu gab es im neunzehnten Jahrhundert Dörfer, so arm, dass der Sohn Vater oder Mutter, wenn sie siebzig Jahre vollendet hatten, auf den Eichenberg Narayama zum Sterben trug, damit ein neugeborenes Kind im Dorf leben konnte. Noch ist der Chef der deutschen Jungliberalen – man merke sich das Jahr 2005 – noch ist er zurückgetreten wegen einer Broschüre, die verlangt, dass die reichen Alten vom Tafelsilber einen oder zwei Löffel abgeben sollen. Nach den Konflikten Ost-West, Nord-Süd und dem geschichtlichen Dauerbrenner Arm-Reich haben wir das neue Thema HEUTE – MORGEN. Die silbernen Löffel der Alten sind nicht alle redlich verdient, manche sind von MORGEN geklaut. (5.3.2005)

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46 Zeitlos Zu Ev's Geburtstag Herbst Fuffsich Einsteins Zeit Aprikosenbaum Missa est Leben und Tod Silvester Loslassen Geliehen Rast und Rost Umsicht Via probata Jung und alt Wettlauf Trauben Verbracht Points of View Generationen Der Ort des Seins Raum und Zeit Weisheit Dein Leben Silberfischchen Termin Ziel und Weg Ein Hoch auf Reiner! Happy Day Memento homo Memento homo II Vorsorgeuntersuchung Büttenrede Karneval 20

1 1 2 2 5 4 4 5 6 6 7 7 8 8 9 9 11 11 11 12 12 13 14 14 15 16 16 17 17 18 18 20

Wanderer Die zwei Schrauben Missa Viti Bin ich's? Mosaik heim Lethe Tragik 85 Nachruf 25 Erlösung Alte Freunde Ich und Selbst Statistik Hittims Insel Weltgeschichte Tempi Hut Leben Falsche Steigerung Überbau und Unterbau Après vie Liebe und Liebe R. I. P. Gesundheit Prioritäten Beharrung Nachlass Schnee Trauerstunde Nunc et semper Vertigo Sammler Vor der Reise –

21 22 22 22 23 23 23 24 24 26 27 27 28 28 29 30 30 31 31 31 32 32 33 33 34 34 35 35 36 37 37 39

nach der Reise 39 Amore Biochemie Zwiegebet Jugend und Alter Alter Prognose Diesseits und Jenseits Freunde Limerick Huiii Trag mich ins Gebirge

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